wenn man von Wyk auf Föhr nach Wittdün auf Amrum, von Norddorf weiter nach Hörnum auf Sylt und zurück nach Dunsum auf Föhr paddeln möchte. Das Andere, gar nicht beeinflussbare ist das Wetter.
Und wie viel Glück muss man haben, beim Paddeln in drei Himmelsrichtungen einen absolut windstillen Tag an der Nordsee zu treffen…
Der Start morgens in Wyk, wie gemalt bei absolut glatter See und einem entspannten Sonne- Wolken Mix. Das ließ die Paddler Herzen höherschlagen. Vorbei am Leuchtfeuer Olhörn, den Südstrand entlang ging es mit ablaufendem Wasser Richtung Wittdün auf Amrum. Neben dem Fahrwasser genossen auch einige Robben den ruhigen Tag und ließen sich immer mal wieder für uns blicken. Wir landeten nach 14,81 km, über 4000 Paddelschlägen und 2 Stunden 20 Minuten bei strahlendem Sonnenschein in Wittdün an.
Ein freundliches und kreatives Taxiunternehmen Shuttelte uns mit den Boards über die Insel nach Norddorf. Am schönen Kniepsand konnten wir kurz pausieren, uns stärken, und vor allem die Sonnencreme erneuern bevor es weiterging auf die nächste Etappe. Der Weg zum Wasser wurde durch Schützenhilfe der Boyens Wassersportschule Amrum und deren Trekker stark verkürzt. So konnten wir hochmotiviert ins kristallklare Wasser laufen und hinter einer Sandbank, Sylt schon fest im Blick, wieder starten.
Es galt bei Niedrigwasser das Hörnum Tief „zu bezwingen“. Der Leuchtturm von Sylt wirkte immer zum Greifen nah, aber das täuscht. 6.18 km sind zu paddeln, die wir in 1 Stunde 33 min schafften. Trotzdem bleibt das Tief mit seinen Kreuzströmungen auch bei absoluter Windstille und um das Niedrigwasser herum etwas unheimlich. Wir sind Lizensierte VDWS SUP Lehrer, DLRG-Rettungsschwimmer und haben einiges an Überlegung und Sicherheitsvorkehrungen in dies Tour investiert. Also keines Falls einfach nachahmen! Auch wenn es ein wunderschönes Paddelerlebnis ist zwischen Amrum und Sylt, mit einer atemberaubenden Aussicht!
In Hörnum angelandet war es Zeit für eine etwas längere Pause. Im Kult Restaurant Straend gab es die wohlverdiente und extra leckere Stärkung im Schatten, auf der gemütlich gestalteten Holzterrasse. Am breiten, weißen Strand entlang wanderten wir zurück zu den Boards um quer rüber nach Dunsum zu paddeln.
Die ersten 3,5 der acht Kilometer erforderten noch einmal höchste Konzentration. Vorbei an den Austernbänken mit ihren Stahlpfeilern ging es kurz durch das Fahrwasser, dieses war zwar verhältnismäßig ruhig, doch trotzdem muss man den enormen Versatz durch die Strömung gut im Auge behalten und sich immer wieder neu orientieren. Gefühlt 1 Mio. Quallen unter uns gaben eine zusätzliche Motivation nicht ins Wasser zu fallen. Dann auf Höhe der Kormoraninsel, die wir aus Gründen des Naturschutzes weiträumig umfahren, wird es eigentlich ein Spaziergang im ruhigen Wattenmeer. Der Grund ist von nun an zu sehen, das Ziel vor Augen und doch zollen knapp 30 gepaddelte Kilometer in der prallen Sonne langsam ihren Tribut. Glücklich, erschöpft und dankbar für die Bedingungen landen wir ins Dunsum bei unserem Siegergetränk an! Was für eine großartige Tour!