Die vier SUPer wollten am Samstag früh in Rendsburg starten als beim Materialcheck auffiel, dass für das eine SUP leider die Finne auf Föhr vergessen wurde. Kurze Ratlosigkeit, gefolgt von Panik beim „Reiseleiter“ waren die Folge, doch dann die Rettung. Freunde aus Kiel haben nach einem kurzen Telefonat das Problem sofort erkannt und mit den Worten: „Wir kümmern uns darum“ Zuversicht gegeben, die Tour wie geplant mit vier SUPs und vier Finnen starten zu können. Eine halbe Stunde später wurde die Finne vorbeigebracht. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal nach Kiel!
Also konnte es losgehen. Die ersten Kilometer wurden noch in voller Regenmontur zurückgelegt, weil der Wetterbericht uns eigentlich den ganzen Vormittag Regen vorhergesagt hatte. Aber spätestens bei der ersten Pause um 12:30 war klar, der Regen bleibt aus. Nach einer kleinen Stärkung, ging es weiter Richtung Friedrichsgraben und unserem Quartier für die Nacht. Die zweite Etappe führte uns mal mit Rückenwind mal mit Seitenwind die Eider entlang bis wir an der Schleuse Lexfähre sowieso aussteigen mussten. Da haben wir dann direkt unsere zweite Pause eingelegt. Nach bis dato 25 gepaddelten Kilometern kam uns allen die Pause sehr gelegen.
Da Stand Up Paddler nicht geschleust werden dürfen, mussten wir uns die Boards unter die Arme klemmen und einen kleinen aber abenteuerlichen und zugewachsenen „Wanderweg“ gehen, um zu einer noch abenteuerlichen Einstiegstelle zu gelangen. Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft die 14 Fuß langen Hartboards über den Stacheldraht zu tragen und wieder ins Wasser zu lassen. Letzte Etappe für den Tag. Wir waren gut in der Zeit und es war absehbar das wir am frühen Abend so gegen 18:15/18:30 unser Ziel, die Lodge an der Eider erreichen. Glücklich, zufrieden und erschöpft waren wir dann nach weiteren 10 Kilometern endlich da und konnten unser Abendbrot beim griechischen Restaurant in der Nähe bestellen. Ein Tagesziel-Sundowner-Getränk stand in der Lodge zum Glück schon bereit für uns.
5:25 der Wecker klingelte. Raus aus den Betten, ein kleines aber feines Frühstück stand um 6:00 bereit, denn um 6:30 sollte losgepaddelt werden. Es wurden Brote für den Tag geschmiert, die Wasserflaschen aufgefüllt und die Taschen gepackt. Der zweite Tag sollte uns vier Etappen mit insgesamt 47,26 km bescheren.
Es war windstill und traumhaft ruhig auf dem Fluss. Die erste Etappe war nach 1:45 Stunden absolviert und ein zweites Frühstück stand an. Immer noch alleine auf dem Gewässer ging es weiter. Das längste Teilstück des Tages stand an. Der leichte Nordostwind, war ein Geschenk der Götter für uns. Entweder konnten wir profitieren und hatten Rückenwind oder der Wind kam seitlich, was uns aber nicht gestört hat, da wir im Schutz der Uferböschung ungestört paddeln konnten.
Die Etappe zog sich und wir mussten alle auf die Zähne beißen und einfach weiterpaddeln. Dann endlich kam das Schild mit der Aufschrift KM 61 und unser Rastplatz war da. PUH, die Pause war nötig. Sitzen, Beine ausschütteln, essen, trinken, verschnaufen. Wir waren gut im Zeitplan, und wollten die Pause nicht zu lang werden lassen um nicht eventuell doch Zeitdruck zu bekommen falls die Bedingungen schlechter werden. Also wieder rauf auf den Fluss und weiter paddeln. Dieses Mal ging´s deutlich leichter von der Hand und obwohl wir wieder knapp drei Stunden unterwegs waren bis zum nächsten Ausstieg fühlte es sich schnell und einfach an. Unsere Pausenbank stand mitten auf einer Schafweide, was aber weder uns noch die Schafe gestört hat. Die letzten Brote, die letzten Müsliriegel wurden gefuttert und die Wasserflaschen geleert. Endspurt. Noch einmal aufs Brett und die letzten Kilometer bis zum ersehnten Ziel Friedrichstadt. Alle waren hochmotiviert, bissen auf die Zähne und ließen sich von Blasen an den Händen, aufkommenden Rückschmerzen oder Füßen, die einfach nicht mehr wollten, nicht aufhalten. Drei Kilometer paddeln, einmal noch raus, über den Deich tragen, da die letzte Schleuse der Eider, die Schleuse Nordfeld uns zwang zu umtragen. Auf der anderen Seite kam der Nordseeteil der Eider zum Vorschein. Watt links und rechts vom letzten Wasser, welches der Fluss führte. Es war kurz vor Niedrigwasser, also Ebbe. Was uns aber in die Karten spielte, denn so hatten wir eine Strömung, die uns die letzten Kilometer bis nach Friedrichstadt zog. So schnell waren wir die letzten zwei Tage noch nie gepaddelt, und das obwohl wir schon 80 km in den Knochen hatten.
Endlich am Ziel angekommen. Nach insgesamt 16 Stunden und 11 Minuten, die wir paddelnd auf den SUPs verbracht haben und sage und schreibe 26154 Paddelschlägen waren wir alle megahappy und fix und fertig im Ziel. Der Ausstieg war ein letztes Abenteuer, da wir über eine kleine Steinbuhne klettern mussten, weil sonst alles extrem matschig und schlammig war.
Siegerfoto und Abklatschen - WIR HABEN ES GESCHAFFT!